Rede zu Clara Zetkin – FemKo

Clara Zetkin, die 1857 als Clara Eißner geboren wurde, war eine der führenden Feministinnen ihrer Zeit.

Zetkin verband feministische Forderungen mit den Ideen des Marxismus. Sie ging 1882 ins Exil, da sie in Deutschland erst an der Ausübung ihres Berufes als Lehrerin gehindert wurde und später auf Grundlage des Sozialistengesetzes mit Verfolgung uns Gefängnis zu rechnen hatte.

Ihr politisches Engagement nahm nach dem Tod ihres Partners und Vaters ihrer beiden Söhne zu; Zetkin knüpfte Kontakte zu führenden Personen der europäischen Arbeiter*innenbewegung, wie zum Beispiel zu Lenin und Rosa Luxemburg, mit der sie eine lebenslängliche Freundschaft verband. Sie wurde zu einer überzeugten Internationalistin.

Gleichzeitig begann sie auch sich mit der „Frauenfrage“ zu beschäftigen, was bald ihr politischer Schwerpunkt wurde. Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges setzte sie sich kompromisslos für frieden ein und widersprach damit der Linie ihrer Partei. Infolge ihres internationalistisch-pazifistischen Engagements wurde sie verhaftet, jedoch wenig später aufgrund von Protesten der breiten Bevölkerung wieder freigelassen.

Während sie in der DDR bekannt und – nicht zuletzt durchihre Abbildung auf dem 10 Mark Schein – ständig präsent war, ist sie heute bei weiten Teilen der Bevölkerung in Vergessenheit geraten.

Selbst dass sie es war, die den internationalen Frauentag, heute Feministischer Kampftag genannt, begründete, weiß fast niemand mehr. Noch weniger bekannt ist, dass Clara Zetkin die erste internationalen Frauenkongresse Anfang des 20. Jahrhunderts ins Leben rief.

Angesichts ihrer Schlüsselrolle in der feministischen Bewegung sollten wir alles dafür tun, dass ihr Erbe nicht in Vergessenheit gerät. Und, wir sollten uns daran erinnern, dass feministische Emanzipation nur antikapitalistisch sein kann. Erinnern heißt kämpfen. Für eine klassenkämpferische, feministische Perspektive.

Was ist der IDAHOBIT*?

IDAHOBIT*=International Day against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Trans*phobia

Am 17.05.1990 entschied die WHO, Homosexualität endgültig aus dem Diagnoseschlüssel des ICD-10¹ zu streichen. Seitdem darf Homosexualität nicht mehr offiziell als Krankheit gewertet werden, was diesen Tag so bedeutsam für LGBTQIA+ Community macht. Seit 2005 findet in Erinnerung an dieses Ereigniss der IDAHOBIT* statt, an dem über diverse Aktionen weltweit auf Gewalt und Diskriminierung gegenüber der queeren Community aufmerksam gemacht wird.

Seit 1990 wurden sowohl in Deutschland als auch weltweit weitere Meilensteine zur Gleichbehandlung und Gleichberechtigung queere Menschen erreicht. Die Ehe für Alle, die Entpathologisierung von Trans*identitäten oder die Lockerung des Adoptionsrechts- um nur einige zu nennen. Dennoch sind queere Menschen weiterhin Diskriminierung und Gewalt auf Grund ihrer Sexualität und/oder Geschlecht ausgesetzt. 2021 wurden 1051 Straftaten in dem Bereich in Deutschland registriert. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein.

Der Kampf gegen Diskriminierung, Ungleichbehandlung und Verfolgung sowie Repression ist ein tägliches Anliegen der Betroffenen, der Aktivist*innen und Unterstützer*innen. Es gibt noch viel zu tun. Wir tragen dazu , mit Bildungsarbeit, Versammlungen und dem Schaffen einer Öffentlichkeit in unserer Stadt bei. Dennoch fehlt es gerade in Gera an Safe Spaces² für Betroffene!

Einige Organisationen, die wir euch empfehlen können, wenn ihr Unterstützung braucht, haben wir für euch gelistet:

Jugendhaus Shalom
C-ONE
Stadtjugendring
SOS-Kinderdorf

 


¹Der ICD-10 ist eine international genutztes Klassifizierungssystem, um Krankheiten im klinischen Kontext zu benennen.

²Safe Spaces sind Rückzugs- oder Schutzräume, in denen ein möglichst diskriminierungsfreier Umgang angestrebt wird.

Eine Stadt für alle ? – EISENBERG 18.06.2022

Am 18.6. hatten wir erstmals die Möglichkeit, unseren offiziellen Femko-Stand mit neuem Equipment aufzubauen! Wir haben die AIS in Eisenberg besucht, wo wir uns gegen die Namensgebung eines Stadtfestes gestellt haben und ein klares Zeichen gegen Rassismus gesetzt haben. Mit dabei waren Organisationen und Bands wie : JG-Stadtmitte , NSU-Komplex-aufloesen-Jena , kokontlt , EZRA , Mobit , Cultures-Interactive, Goldzilla,  Wankbird_ultras , Sonne Ra und noch weitere Redner*innen. Wir bedanken uns dafür, dass wir da seien durften, auch wenn es eine Veranstaltung wie diese gar nicht benötigen dürfte. Auch nächstes Jahr stehen wir wieder an eurer Seite, wenn es darum geht, den rassistischen Konsens der Stadt aufzuarbeiten!